Neue Romania |
Zum Terminus Neuen Romania Unter dem Ausdruck Neue Romania verstehen
wir die eigenständige Symbiose, die aus dem Kolonialismus
europäischer romanischer Länder im Kontakt mit vielfältigen
außereuropäischen Kulturen hervorgegangen ist. Der Ausdruck ist nicht ohne Problematik,
impliziert er doch auf den ersten Blick eurozentristisches Denken. Jedoch
das Gegenteil ist erwünscht. Die Forschung zur Neuen Romania möchte herausfinden,
was de facto aus dem gewaltsamen kolonialen Kulturkontakt
zwischen sogenannten Autochthonen und Europäern an Eigenständigem neu entstanden ist,
wo es noch Beziehungen oder Abhängigkeiten gibt und inwieweit diese Kultur der
Neuen Romania heute auf die Alte Romania und andere Domänen als
eigenständiges Phänomen neu einwirkt und die Alte Romania sowie andere
Teile der Neuen Romania beeinflusst. |
Einteilungskriterien der Neuen RomaniaTraditionell teilt man die Neue Romania nach den europäischen Basissprachen ein, die in den Regionen implantiert wurden. Die Frankophonie umfasst die Länder, die das Französische oder eine Varietät davon oder eine frankokreolische Sprache offiziell oder teilweise nutzen und die Mitglied in der Frankophonie-Gemeinschaft sind. Frankophone Länder gibt es in Amerika, der Karibik, in Afrika und im Indopazifik. Zur Hispanophonie zählt man die Länder Mittel- und Südamerikas, die Karibik und die Regionen der USA, in denen das Spanische neben dem Englischen existiert, ferner Äquatorialguinea und Marokko. Die Lusophonie umfasst die lusophonen Gebiete Lateinamerikas, vor allem Brasilien und die Grenzgebiete zu Argentinien und Paraguay als auch Grenzgebiete in Uruguay. Ferner die afrikanischen Länder Angola, Guinea-Bissau und Moçambique und die Inselwelt des Atlantik, in der lusokreolische Sprachen gesprochen werden. Als Kreolophonie bezeichnet man im romanistischen Sinn die Länder, in denen Kreolsprachen gesprochen werden, die sich aus dem Kontakt zwischen romanischen Sprachen und autochthonen Sprachen außerhalb von Europa entwickelt haben. |
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