Die Frankophonie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Was versteht man unter Frankophonie ?Der Ausdruck Frankophonie ist im Schatten der beginnenden
Dekolonialisierung entstanden, er ist somit wesentlich jünger als das
Phänomen des Französischsprechens außerhalb Frankreichs. Frankophonie in der Neuen RomaniaMan unterscheidet die Frankophonie Europas von der Frankophonie in der Neuen Romania. In Europa rechnet man die Länder, in denen Französisch (neben anderen Sprachen) gesprochen wird, also (außer Frankreich) die Schweiz, Belgien, Luxemburg, Monaco auch das Aostatal Italiens sowie die Kanalinseln Guernsey und Jersey zur Frankophonie. Man kann aber auch die Tendenz beobachten, die Frankophonen, die Französisch als Zweit- oder Bildungssprache sprechen, der Frankophoniegemeinschaft zuzurechnen, ohne damit in Konfliktsituationen zu geraten. Ein derartiges Vorgehen in der Neuen Romania ist ungleich schwieriger, da das Französische in jedem Land der Frankophonie in der Neuen Romania einen Status hat, der von der europäischen Situation grundlegend abweicht. Es macht also durchaus Sinn, die Frankophonie Europas von den frankophonen Situationen in der Neuen Romania zu unterscheiden. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wer gehört zur Frankophonie?Optimistische Schätzungen sprechen von 270 Millionen französischsprechender Menschen auf der Welt, wobei der Grad der Beherrschung und das Kriterium „Französisch als Fremdsprache“ nicht differenzierbar werden. Realistische Schätzungen gehen heute von 140 Millionen aus, die sich auf 33 Länder verteilen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Ländern, in denen das Französische auf Grund einer herausragenden Stellung im Bildungssystem eine wichtige Rolle als zweite Sprache oder als Fremdsprache spielt. Solche Länder werden in der Regel nicht als „frankophon“ bezeichnet, wenngleich es eine große Zahl Frankophoner dort gibt. Nach der Unesco-Statistik studieren außerdem 9.500.000 junger Menschen Französisch im außerfranzösischen Europa, in Lateinamerika sind es 4.300.000, in Schwarzafrika (einschl. Indik) 4.000.000, in Nordamerika 3.000.000, in Nordafrika bis zum Mittleren Osten 2.500.000, 1.000.000 in Asien und Ozeanien, d.h. insgesamt 24.300.000 Schüler mit 200.000 Französischlehrern. In der Neuen Romania unterscheiden wir die zu Frankreich gehörigen DOM und TOM und die übrigen dependenten Gebiete von der Frankophonie Kanadas, der übrigen amerikanischen Frankophonie, der Frankophonie des Maghreb, der des subsaharischen Afrika und der Frankophonie des Indischen Ozeans, des Pazifiks und der Karibik. Aus dieser Einteilung ergeben sich teilweise Überschneidungen, da die DOM/TOM unterschiedlichen Weltregionen angehören. Zu den DOM (départementes d´outre-mer) gehören Guyane Française, Guadeloupe, Martinique, La Réunion. Mayotte im Komorenarchipel hat den Status einer collectivité départementale, St.Pierre-et-Miquelon den einer collectivité territoriale. Zu den TOM (territoire d´outre-mer) gehören die pazifischen Inseln der Polynésie française, die ozeanische Nouvelle Calédonie und Wallis-et-Futuna. Die weitaus umfangreichsten Gruppen frankophoner Sprecher findet man in Kanada (insbesonders in Québec) und in den frankophonen Ländern des subsaharischen Afrika, in denen das Französische oft den Status einer "langue officielle" besitzt. .
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