Sprachverwandtschaften

Idealistische Sprachbetrachtung

Die Gegner der  neogrammatischen "Lautschieber" berufen sich gern auf die Tradition Wilhelm von Humboldts, der in den jeweiligen Sprachen ein Spiegelbild des Geistes sah. Karl Vossler (1872-1949) wurde zum bedeutendsten Vertreter der idealistischen Schule, für die Sprache und Kultur eine unabdingbare Einheit bildeten. Im Sprachwandel sah er keine Gesetzmäßigkeit, sondern eher den kreativen Akt des Individuums oder der Sprechergemeinschaft. Mit dem Ausgang des 2. Weltkriegs fand die idealistische Strömung, die teilweise zu abstrusen Vorstellungen über den "Nationalcharakter" von Sprache führte, ein allmähliches Ende.
Zu den zeitgenössischen Kritikern der Junggrammatiker ist Hugo Schuchardt (1842-1927) zu zählen, für den Sprachen das Ergebnis kontinuierlicher "Sprachmischung" darstellen.

Links zur Entwicklung der diachronen Sprachwissenschaft

Link zur Entwicklung der diachronen Sprachwissenschaft  (Linguistik-online.uni-kiel.de)

 

 

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