Weiterentwicklung von Kommunikation

Antike Codices und die Papyrusknappheit

tontafel Papyrus

Die Datenträger für die Schrift waren zunächst Tontafeln, Kalkstein, schließlich das in Ägypten angebaute Papyrus und später das Pergament. Die Abhängigkeit vom Schreibmaterial war ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung nicht-oraler Kommunikation. Als gegen Ende der Antike kein Papyrus mehr aus Ägypten erhältlich war, schließlich die Ausbreitung des Islam die Verfügbarkeit orientalischer Quellen deutlich einschränkte, wurde die Tierhaut, das Pergament zum eigentlich Rohstoff für die schriftliche Kommunikation. Der teure Rohstoff Pergament zwang die Kopisten dazu, in den Codices eine Menge von Abkürzungen zu verwenden, die sich als materialsparend erwiesen und die gleichzeitig bestimmte Schreibtraditionen bestimmten. Hieraus resultieren eine Reihe von Schreibkonventionen, die unsere heutige Schrifttradition noch beeinflussen. Der teure Rohstoff macht das Schreiben exklusiv. Das sprichwörtliche "Das geht auf keine Kuhhaut" bezeichnet eine so hohe Rechnung, die nicht mehr auf dem Datenträger Tierhaut aufgezeichnet werden kann.   

 

Chinesen entwickeln Papier

Schon im ersten nachchristlichen Jahrhundert entwickeln die Chinesen Papier, doch die Erfindung wird erst im späten Mittelalter in Europa bekannt und ersetzt allmählich die Materialien für die Manuskripte und den Druck mit Hilfe von Holzdrucktafeln. Die Herstellung von Pergament war eine sehr teuere Angelegenheit und die Papierherstellung war sehr aufwendig. Das Produkt Buch war daher ein Werk von Kopisten in Klöstern und wurde in der Spätphase durch (Holz-)Druckstöcke ersetzt. Bis ins 15. Jh. wurde daher das Medium Buch in sehr geringer Stückzahl in monatelanger Arbeit per Hand kopiert oder als Holzdruck per Hand angefertigt.

 

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