Weiterentwicklung der Schrift in Europa

Die Entwicklung der europäischen Alphabete

Aus der Tradition des Alten Orients und Ägyptens lassen sich die phönizischen Zeichen ableiten, die Vorbild für die europäischen Schriftsysteme der Gegenwart sind, für die griechische, lateinische und kyrillische Schrift. Das Phönizische war zunächst eine Konsonantenschrift, die für jeden Konsonanten ein eigenes Symbol kannte. In den semitischen Sprachen, zu denen das Phönikische gehörte, konnte man die Vokale vernachlässigen, da in den ohnehin vokalarmen semitischen Sprachen das konsonantische Gerüst eines Wortes Träger der Wortbedeutung war. Das moderne arabische Schriftsystem von heute ist ebenfalls eine Konsonantenschrift, die vokalische Zeichen nur bei Bedarf darstellt.


Die Graphik zeigt am Beispiel des phönizischen Alef, das ursprünglich einmal den Kuhkopf der Göttin Hathor im ArtikulationsortAlten Ägypten darstellte, die Verbindung zwischen der alten piktographischen Tradition und der phonetischen Darstellung. Man kann die Entwicklung zum klassischen griechischen Alpha und zum lateinischen A leicht nachvollziehen. Für das vokalreiche Griechische spielen Vokale eine distinktive Funktion im gesamten Flexionssystem. Bei der Übertragung der phönikischen Zeichen auf das Griechische war es nötig, entsprechende Vokalzeichen zu entwickeln. Hierin besteht die eigentliche Leistung in der Übertragung. Sie stellt den Weg von der Konsonantenschrift zur heutigen Alphabetschrift dar. Römer und Slawen haben die Zeichen in Anlehnung an das Griechische entwickelt.
In den Grossbuchstaben sieht man noch deutlich die Ähnlichkeit zwischen den griechischen und lateinischen Buchstaben. Auch im kyrillischen Alphabet, dessen sich einige slawische Sprachen bedienen, kann man in den Majuskeln die Ähnlichkeit deutlich nachvollziehen.

 

Artikulationsort

 

 

 

 

Link zu den slawischen Alphabeten:

http://international.creteil.iufm.fr/article84.html

 

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