Keilschrift in Mesopotamien

 Die im mesopotamischen Uruk (am Euphrat)  und Djemdet Nasr gefundenen ältesten Schriftzeichen (3200 v. Chr.) auf Tontäfelchen sind offensichtlich Logogramme (Wortzeichen) und Ideogramme (Begriffszeichen), denen semantische (inhaltliche) Bedeutung zuzuordnen ist. Die Aussprache der etwa 1200 protosumerischen Zeichen bleibt rein hypothetisch.  Erst die Weiterentwicklung dieser archaischen Zeichen zur sumerischen Keilschrift fügt allmählich eine lautliche Komponente hinzu. Keilschriftentwicklung

Die obigen Zeichen für "Gott" und "Himmel" gehen 3100 v. Chr. offensichtlich ( a und b) von einem Piktogramm für "Stern" aus und finden sich in Uruk. Das systematisierte Zeichen (c) ist 300 Jahre jünger und stammt aus Djemdet Nasr. Die Zeichen (d) und (e) stammen aus Sumer (2.400 v. Chr.) und dokumentieren den Übergang von der piktographischen Linearschrift zur Keilschrift, deren Weiterentwicklung sich verfolgen läßt: (f) altakkadisch, 2200 v. Chr., (g) altassyrisch, 1900 v. Chr., (h) altbabylonisch, 1700 v. Chr., (i) neuassyrisch, 700 v. Chr., (k) neubabylonisch, 600 v. Chr.

Im dritten Jahrtausend v. Chr. war die sumerische Schrift schon weitgehend über Silbenzeichen phonetisiert, kannte aber auch noch Ideogramme. Das Zeichen für Fuß etwa bedeutete ebenso Fuß wie das Verbum gehen.

  zurück zur Textauswahl
  zur nächsten Seite