Syntax- und Grammatikmodelle (4)

 

Computerlinguistik

Mit einem Computer lässt sich alles nachbilden, was auf Symbolmanipulation zurückzuführen ist. Der Computer rechnet. Rechnen ist für ihn Manipulation von Symbolen nach bestimmten Regeln. Die Computerlinguistik will ermitteln, wie weit man das Rechnen mit Sprache treiben kann. Langfristig wird dabei das System zur Sprachverarbeitung erfolgreich sein, das die beste Regelgrundlage und damit die beste sprachtheoretische Grundlage hat. Ein hierzu geeigneter Grammatikformalismus ist eine Art Gleichungssystem . Wie eine Gleichung mit mehreren Unbekannten wird die syntaktische Struktur eines Ausdrucks berechnet, indem eine Menge von Parametern bezüglich ihrer Werte in Übereinstimmung gebracht (=unifiziert) wird. Die heutige Computerlinguistik orientiert sich an einer lexikalisierten Grammatik. Eine funktionale Syntax ist nicht durch abstrakte Baupläne darstellbar, sondern beruht letztlich auf der lexikalischen Semantik aller "Wörter". Eine Unifikationsgrammatik behandelt die Ergänzungsfähigkeit der lexikalischen Elemente und die Funktionen der Ergänzungen formal als Parameter, die im Lexikoneintrag Werte zugewiesen bekommen, um von diesen Werten die Syntax des Satzes abhängig zu machen. In der Computerlinguistik löst das Dependenzprinzip (folgende Seite, Bild 2)  der Dependenzgrammatik die Phrasenstrukturdarstellung (Bild 1) ab.



Compling

                                          (Bild 1)

 

Übersicht zu Unifikationsgrammatiken

 

GB Government and Binding Theory Chomsky 1981
GPSG Generalized Phrase Structure Grammar Gazdar/Klein/Pullum/Sag
HPSG Head-Driven Phrase Strucutre Grammar Pollard/Sag
LFG Lexical Functional Grammar Kaplan/Bresnan
DCG Definit Clause Grammar Pereira/Warren
FUG Functional Unification Grammar Uszkoreit
DUG Dependency Unification Grammar Hellwig

 

  zurück zur Textauswahl
  zur nächsten Seite