Phonetik und Phonologie

Phoneminventarvergleiche


Für die schulische Unterrichtspraxis wird es im multilingualen Europa immer wichtiger, dass der Lehrende in der Lage ist, einen Phoneminventarvergleich zwischen der Muttersprache und der Zielsprache der Lerner durchzuführen. Das folgende Beispiel des deutschen und englischen Inventars zeigt deutlich die Stellen auf, die kontrastive Leerstellen in den beiden Inventaren aufweisen. 

Im folgenden deutschen und englischen System kann man feststellen, dass die Phoneme /p:b/ und /t:d/ sowie /k:g/ in beiden Systemen parallel funktionieren. Problematisch wird es erst, wenn eine der beiden Sprachen Oppositionen kennt, die der anderen fremd sind, oder die in der anderen anders organisiert sind wie im Falle der gestrichelten und gerahmten Stellen im jeweiligen System. Hier wissen die Lehrenden sofort, wo besonderer Übungs- und Erklärungsbedarf vorliegt. Wenn die Schüler nun eine andere Muttersprache als die beiden hier dargestellten haben, ist der Phoneminventarvergleich von besonderer Bedeutung. Das Nutzen von Mehrsprachigkeitswissen aus dem Bereich der Phoneminventare ist ein wichtiges Unterrichtsinstrumentarium.  


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Wenn in einer deutschen Schulklasse ein Lerner mit spanischer Muttersprache an einem Französischunterricht teilnimmt, so kann nur ein Vergleich der drei involvierten Phoneminventare dem Lehrenden Auskunft  über das Potential geben, das zu nutzen ist und die Stellen, auf die kompensatorisch besondere Aufmerksamkeit zu richten ist.   

 

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Ein Vergleich der beiden Vokalsysteme verdeutlicht auf einen Blick, welche Phonemoppositionen von besonderer Bedeutung in der jeweiligen Sprache sind.  

 

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